Lendenwirbelsäule und unterer Rücken - ein Update

Klinische Diagnostik und konservative Therapie

Schmerz im Bereich des unteren Rückens ist weltweit die häufigste Ursache für Behinderung und gleichzeitig eines der häufigsten Symptome, mit denen Patient*innen bei Ärzt*innen oder Physiotherapeut*innen vorstellig werden. Aus diesem Grund wird dieses Themengebiet seit vielen Jahren intensiv beforscht. Diese intensive Forschungsarbeit bedingt, dass laufend neue Erkenntnisse in den Bereichen Diagnostik und Therapie gemacht werden. Für einen Großteil der Praktiker*innen ist es jedoch aus zeitlichen Gründen nicht möglich, ständig am neuesten Stand der klinischen Forschung im Bereich der LWS und des unteren Rückens zu sein.

Inhalt:

Theorie

• Prinzipien einer modernen und evidenzbasierten Rehabilitation 
• Diagnostische Triage 
• Treiber-Modell für Schmerz und Behinderung
• Update zur Klassifikation von Schmerzen 
• Degenerative Kaskade 
• Häufige und seltene Pathologien an der LWS: Kinesiopathologie und Pathokinesiologie 
• Angst-Vermeidungsmodell und Vermeider-Durchhalter-Modell 
• Vergleichende Darstellung internationaler Leitlinien zur Diagnostik und konservativen Therapie von Rückenschmerzen 
• Forschungsstand zum Thema Subgruppen von Patient*innen mit Schmerz im unteren Rücken 
• Stufenweiser Aufbau einer systematischen und funktionellen Rehabilitation akuter und chronischer Rückenschmerzen mit/ohne (schmerzhafter) Radikulopathie 
• Return to Work und Return to Sport 

Praxis

• Strukturelle und funktionelle Basisuntersuchung inlusive Sakroiliakalgelenk
• Neuroorthopädische Untersuchung, Neurodynamik und ausgewählte Zusatztests
• Lumbopelvine Kontrolle (movement control)
• Krafttests 

Assessment Tools:

• STarT Back-G und STarT MSK Tool 
• PainDetect 
• Roland Morris Disability Questionnaire 
• Patient*innenspezifische Funktionsskala 
• Central Sensitization Inventory (CSI) 
• Strukturiertes Interview zur Identifizierung psychosozialer Flaggen
• Angst-Vermeidungsfragebogen 
• Tests zur Beurteilung der lumbopelvinen Kontrolle  
• Ausgewählte Krafttests 

Ziele:

Nach dem Seminar haben die Teilnehmenden ein umfangreiches Update zu zentralen diagnostischen und therapeutischen Themen, die für Physiotherapeut*innen in der täglichen Arbeit mit Patient*Innen mit Rückenschmerzen relevant sind. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Arbeit an der Schnittstelle zur ärztlichen Berufsgruppe.

 Methode:

• Theorievorträge und Präsentationen
• Praktische Übungseinheiten
• Fallbeispiele
• Diskussion, Austausch, Zeit für Fragen

Das Verhältnis von Theorie und Praxis beträgt 70:30.

Basierend auf hoher und aktueller wissenschaftlicher Evidenz sowie umfangreicher praktischer Erfahrung wird ein Update zu zentralen diagnostischen und therapeutischen Themen hinsichtlich LWS und unterer Rücken vermittelt.